Life Cycle Assessment (Ökobilanz)- Eine Übersicht

August 11, 2021

Life Cycle Assessment (Ökobilanz)- Eine Übersicht


Life Cycle Assessment/ Ökobilanz- Eine Übersicht

Wenn man die Nachhaltigkeit von Produkten (Dienstleistungen) betrachtet, trifft man mittlerweile früher oder später auf die Abkürzung “LCA”. LCA steht für “Life Cycle Assessment” und ist eine Ökobilanz - ein Verfahren, das möglichst alle umweltrelevanten Vorgänge erfasst und zu bewerten versucht. Häufig übersieht man bei der Frage, wie nachhaltige bestimmte Produkte oder Dienstleistungen sind, was schlussendlich alles dazugehört und zur vollständigen Nachhaltigkeit zählt, um eine finale, fundierte Bewertung abzugeben. Dies soll eine LCA erleichtern. 

Bei der Erstellung einer Bilanz sind dabei vor allem zwei Dinge essenziell: eine übergreifende und umfassende Betrachtung ist wichtig, so dass alle potenziellen Wirkungen auf Luft, Boden und Wasser berücksichtigt werden. Dazu kommt der zweite Grundsatz: die Betrachtung muss “stoffstromintegriert” sein, was bedeutet, dass alle mit dem betrachteten System verbundenen Ströme (also Rohstoffe, Emissionen aus Ver- und Entsorgungsprozessen, Energie, Transport, etc.) miteinbezogen werden müssen. 

Laut der internationalen Regelungen der ISO 14040:2006 und 14044:2006 besteht die Ökobilanz aus vier Elementen. 

Grundlage der Ökobilanz ist dabei immer die Definition des Untersuchungsziels sowie das Festlegen des Rahmens. Dabei müssen Fragen wie “Was wird beurteilt?” und “Was wird nicht bewertet?” beantwortet werden. Darauf folgt die Analyse bzw. Bilanz. Hier werden alle Ein- und Ausgänge gegenübergestellt. Danach werden die Umweltwirkungen bzw. die Folgen abgeschätzt, woraufhin die Interpretation und Auswertung die Ökobilanz abschließen. Probleme werden identifiziert, aber auch die Analyse selbst auf deren Vollständigkeit bewertet. Abschließend werden Schlussfolgerungen gezogen und gegebenenfalls Empfehlungen gegeben.

Das Erstellen einer LCA bzw. Ökobilanz ist mitunter sehr aufwendig - sowohl zeit- als auch kostspielig. Das Lesen und “Interpretieren” derer bedarf weiterer fundierter Kenntnisse. Hinzu kommt, dass die ermittelten Daten einer Ökobilanz nicht eindeutig sind. Verbraucht Produkt A bei der Herstellung etwas mehr Wasser (Beispiel) als Produkt B, so kann es sein, dass Produkt A bei der Entsorgung weniger Energie benötigt. CO2-Äquivalente versuchen ein möglichst objektives Bild zu geben. 

Bei nachhaltigen strategischen Unternehmenszielen, wie beispielsweise dem Vermeiden vom Einsatz erdölbasierter Produkte, stellt sich die Frage, ob ein Vergleich von erdölbasierten Materialien zu biobasierten Materialien gezogen werden kann. Dabei schneiden biobasierte Materialien regelmäßig schlechter ab, da der Anbau mit Pestiziden die Bilanz bei der Eutrophierung des Bodens stark negativ beeinflusst. Andere Wirkungskategorien sind jedoch besser.
Die Ökobilanz hilft bei der Entscheidung und bei einer Gegenüberstellung von Produkten den größten Einfluss zu erkennen und die Entscheidung für oder gegen ein Produkt damit zu begründen. Eine Ökobilanz ist sehr wichtig, damit wir die Wirkung unseres Handelns besser verstehen und entsprechend agieren können.
Wir wollen weiterhin Produkte und Dienstleistungen herstellen und verwenden. Das können wir nur, wenn wir diese ständig verbessern, um schnellstmöglich “CO2-neutral” oder klimafreundlich auf dieser Welt agieren zu können.


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