Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) und was sie für Deutschland bedeuten

February 10, 2021

Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) und was sie für Deutschland bedeuten


Nachhaltige Entwicklungsziele (SDG) und was sie für Deutschland bedeuten

Die Gewissheit, dass wir alle nur diesen einen Planeten haben und ein Reset nicht möglich ist, brachte die internationale Politik 1992 beim UN-Gipfel in Rio zu der Einsicht, dass nur ein massives Gegensteuern die Welt wieder ins Gleichgewicht bringen würde. Es brauchte dann aber noch 23 Jahre, bis die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2015 im Rahmen der “Agenda 2030” für nachhaltige Entwicklung im Vorfeld definierte 17 Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals oder kurz SDGs) samt 169 Unterzielen verabschiedete, die ihre Mitglieder – sowohl Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer – als Selbstverpflichtung betrachten. Die Welt kam u.a. überein, innerhalb von 15 Jahren substantiell Armut und Hunger zu reduzieren, Zugang zu sauberem Trinkwasser und höherer Bildung zu ermöglichen, den Artenschutz zu verstärken, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, Hürden für behinderte Menschen abzubauen, Frieden zu schaffen – und Klima und Umwelt zu schützen.

 

Bei den SDGs handelt es sich um Absichtserklärungen, Zwang und ein Sanktionsregime existieren nicht, doch angesprochen sind Regierungen, Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft weltweit. Das SDG 12 widmet sich dem Thema nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen und das SDG 13 umfasst Sofortmaßnahmen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken – und an diesen beiden Stellschrauben für eine bessere Welt kann pack-it-eco ein wenig drehen (was wir konkret in Bezug auf diese SDGs tun, erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag).

Quo vadis, Deutschland?

Bundeskanzlerin Angela Merkel konstatierte damals, im September 2015, in einer Pressekonferenz: “Auch in Deutschland sind wir an einigen Stellen noch zu weit von einem nachhaltigen Leben, Wirtschaften und Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen entfernt." Im Januar 2017 schließlich verabschiedete die Bundesregierung eine deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, basierend auf jenen 17 Zielen. 

 

Eine Orientierung an den SDGs bringt für Unternehmen übrigens durchaus Vorteile mit sich, schreibt die Bundesregierung, denn: “Nachhaltige Unternehmensführung wird zunehmend zum Markenzeichen, denn für die Wirtschaft ist höhere Energie- und Ressourceneffizienz sowohl ökonomisch wie ökologisch profitabel. Ökologisches Handeln trägt aber auch zum Image bei, verbessert Absatzmöglichkeiten und fördert nachhaltigen Konsum.”

 

Lässt sich dieses Image konkret abbilden? Nun ja, einigermaßen. Zumindest hat sich das die Arbeitsgruppe „SDG-Indikatoren für Kommunen“ vorgenommen, hinter der die Bertelsmann Stiftung, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, das Deutsche Institut für Urbanistik und Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt sowie die Deutsche Sektion des Rats der Gemeinden und Regionen Europas stehen. Auf deren Website “SDG-Portal” erfasst die Arbeitsgruppe Projekte, die die SDG anwenden, etwa für SDG 12 und 13 (wie wir selbst die SDGs anwenden, lesen Sie hier).

 

Laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wurde die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie “2018 erneut aktualisiert und um weitere Indikatoren ergänzt. Das BMZ hat federführend einen Indikator zum deutschen Beitrag im Kampf gegen den Hunger weltweit (SDG 2) sowie einen weiteren zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (SDG 12) erarbeitet.” (An dieser Stelle finden Sie weitere Berichte der Bundesregierung zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.)

 

Ob sich der Fortschritt bei der Implementierung der SDGs messen lässt, erfahren Sie im nächsten Beitrag.

 


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Sustainable Development Goals Übersicht

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